Sanierung durch Merger

Die Sanierung durch Verschmelzung ist eine Strategie, die von Unternehmen angewendet werden kann, um ihre finanzielle Gesundheit und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dieser Ansatz beinhaltet die Fusion oder Verschmelzung mit einem anderen Unternehmen, um Synergien zu schaffen, Kosten zu senken, Marktanteile zu erhöhen und die Kapitalstruktur zu optimieren.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie eine Sanierung durch Verschmelzung erfolgen kann:

Konsolidierung von Ressourcen:
Durch die Fusion mit einem anderen Unternehmen können Ressourcen wie Produktionsanlagen, Vertriebskanäle, Technologie und Mitarbeiter zusammengeführt werden. Dies ermöglicht eine effizientere Nutzung von Ressourcen und eine Reduzierung von Redundanzen.

Diversifikation des Produktangebots:
Die Fusion mit einem Unternehmen, das über ein ergänzendes Produktportfolio verfügt, kann es dem fusionierten Unternehmen ermöglichen, sein Produktangebot zu diversifizieren und neue Märkte zu erschließen. Dies kann dazu beitragen, das Risiko zu streuen und die Umsatzquellen zu stabilisieren.

Skaleneffekte und Kosteneinsparungen:
Durch die Fusion können Skaleneffekte erzielt werden, was zu Kosteneinsparungen in Bereichen wie Produktion, Einkauf, Verwaltung und Marketing führen kann. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und die Beseitigung von Redundanzen können die betriebliche Effizienz steigern und die Profitabilität verbessern.

Stärkung der Marktposition:
Durch die Fusion mit einem Wettbewerber kann ein Unternehmen seine Marktposition stärken und seine Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Dies kann dazu beitragen, Marktanteile zu erhöhen, die Verhandlungsmacht gegenüber Kunden und Lieferanten zu stärken und die Positionierung im Wettbewerbsumfeld zu festigen.

Optimierung der Kapitalstruktur:
Eine Fusion kann es einem Unternehmen ermöglichen, seine Kapitalstruktur zu optimieren, indem es Schulden restrukturiert, Eigenkapital einbringt oder Kapitalkosten senkt. Dies kann die finanzielle Stabilität des fusionierten Unternehmens verbessern und seine Bonität gegenüber Investoren und Gläubigern stärken.

Insgesamt kann die Sanierung durch Verschmelzung eine wirksame Strategie sein, um ein Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen und seine langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Es ist jedoch wichtig, dass Fusionen sorgfältig geplant, durchgeführt und überwacht werden, um sicherzustellen, dass die angestrebten Synergien realisiert werden und die Ziele der Sanierung erreicht werden.

In den Niederlanden gibt es ein vorinsolvenzrechtliches Entschuldungsverfahren für Unternehmen, das als "WHOA" (Wet Homologatie Onderhands Akkoord) bekannt ist. Dieses Verfahren wurde eingeführt, um Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten eine Möglichkeit zu bieten, außergerichtlich mit ihren Gläubigern eine Entschuldungsregelung auszuhandeln und zu erreichen.

Das WHOA-Verfahren ermöglicht es einem Unternehmen, einen Entschuldungsplan vorzulegen, der von einer qualifizierten Mehrheit der Gläubiger und Aktionäre gebilligt werden muss. Der Plan kann verschiedene Maßnahmen umfassen, wie zum Beispiel die Umstrukturierung von Schulden, die Neugestaltung von Verträgen oder die Veräußerung von Vermögenswerten.

Ein wichtiger Aspekt des WHOA-Verfahrens ist die Möglichkeit, eine gerichtliche Genehmigung für den Entschuldungsplan zu beantragen. Wenn der Plan von einer qualifizierten Mehrheit der Gläubiger und Aktionäre gebilligt wird und bestimmte rechtliche Anforderungen erfüllt sind, kann das Gericht den Plan verbindlich erklären, auch für diejenigen Gläubiger oder Aktionäre, die nicht zugestimmt haben. Dies schafft Rechtssicherheit und ermöglicht es dem Unternehmen, eine außergerichtliche Entschuldungsregelung durchzuführen, ohne ein förmliches Insolvenzverfahren durchlaufen zu müssen.